Abschlussarbeit des 1. Semester im Grundkurs Fotografie (WS 2017/18), Schwerpunkt Produktfotografie.
Nico Holz, Lukas Bolesch und ich entschieden uns nach ausführlicher Diskussion über das zu fotografierende Objekt für die Tizio 50 Schreibtischleuchte von Richard Sapper. Nachdem die faszinierend balancierte Leuchte abgeholt und mit einer frischen Birne versehen war, machten wir uns erstmal ans Putzen. Erstaunlicherweise zeigt sich die in Echt deutlich sichtbare Patina der schon etwas betagteren Leuchte auf den Fotos nur sehr dezent.
Das Objekt sollte in 3 Arten der Darstellung präsentiert werden:
statisch (realistische Darstellung, z.B. für Kataloge…), dynamisch (interessante, leicht verzerrte Darstellung) und subjektiv (abstrakte Darstellung).
Statische Darstellung
statische Darstellung — 2,0 Sek. bei ⨍ 18, ISO 200, 65mm (Nikon D90, Nikkor 55–200 mm 1:4–5,6G)
Bei der statischen Darstellung wurde mit einer relativ hohen Brennweite fotografiert, um optische Verzeichnungen zu minimieren. So wird eine realistische Darstellung erreicht. Mit einer langen Verschlusszeit fingen wir neben dem Blitzlicht auch das Licht-Ambiente der Leuchte ein.
_small Skizze des Studioaufbaus zur statischen Darstellung
Dynamische Darstellung
dynamische Darstellung — 1/60 Sek. bei ⨍ 16, ISO 200, 18mm (Nikon D90, Nikkor 18–105 mm 1:3,5–5,6G)
Die kurze Brennweite und die sehr nahe, niedrige Kameraposition verleihen der dynamischen Darstellung ihren eigenen Touch. Es entsteht ein optischer Sog.
_small Skizze des Studioaufbaus zur dynamischen Darstellung
Subjektive Darstellung
subjektive Darstellung — 1,6 Sek. bei ⨍ 16, ISO 200, 45mm (Nikon D90, Nikkor 18–105 mm 1:3,5–5,6G)
Für die Subjektive Darstellung waren wir uns schnell einig, die Verstellbarkeit der Leuchte in den Vordergrund zu rücken. Nach einigen Versuchen und etwas Tüfteln kamen wir so zu obigem Ergebnis: für die Bewegung gab Person 1 der Leuchte einen sanften Abwärtsstoß und verschwand dann schnell aus dem Aufnahmebereich. Person 2 feuerte während der Aufnahme manuell den Blitzgenerator 3 mal ab. Person 3 bediente die Kamera im Bulb-Modus (die Belichtungszeit ist hier so lange, wie der Auslöser gehalten wird) und probierte die Aufnahme zeittechnisch zu koordinieren. Das Licht der Leuchte wird so zu einer verwischten Spur, während die 3 Blitze die Leuchte in unterschiedlichen Positionen einfrieren.
Im Post-Processing habe ich der Aufnahme eine Farbigkeit verleihen, die an ein 80er-Jahre-neon-Star-Wars-Ambiente erinnern soll.
_small Skizze des Studioaufbaus zur subjektiven Darstellung
Hier noch eine Auswahl anderer Ergebnisse, die durch Experimente zur subjektiven Darstellung entstanden sind:
Zum Abschluss, DANKE! an Renate Gress, für die wunderbar erklärten Einsichten in die Studiofotografie bzw. Produktfotografie. DANKE! Nico’s Kumpel “Jojo”, der uns kurzerhand die Leuchte zu Verfügung stellen konnte. DANKE! an die Hochschule München für das Equipment und das Studio. DANKE! an die besten Teampartner Nico Holz und Lukas Bolesch.
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